Donnerstag, 28. März 2013

Bemerkenswerter Artikel über Lobbyismus im EU Parlament

Grüner Cohn-Bendit: EU-Lobbyist im Dienst von US-Konzernen

Das grüne Widerstands-Idol Daniel Cohn-Bendit hat den Marsch durch die Institutionen geschafft: Er ist Mitglied einer Brüsseler Lobby-Initiative, die Microsoft, Google und Facebook bei der EU Gesetzgebung hilft. Gesteuert wird die Gruppe von der PR-Firma Burson Marsteller, die unter anderem der Deutschen Bahn bei Stuttgart 21 diskret zur Hand ging.
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Erfolgreicher Marsch durch die Institutionen: Daniel Cohn-Bendit hält sich als EU-Lobbyist im Hintergrund, der ehemalige grüne Straßenkämpfer Joschka Fischer kümmert sich um den Ausbau der Pipeline Nabucco. (Foto: European Parliament)
Erfolgreicher Marsch durch die Institutionen: Daniel Cohn-Bendit hält sich als EU-Lobbyist im Hintergrund, der ehemalige grüne Straßenkämpfer Joschka Fischer kümmert sich um den Ausbau der Pipeline Nabucco. (Foto: European Parliament)
Im Zuge der neuen EU-Datenschutzreform haben die Lobbyisten in Brüssel bei der EU ganze Arbeit geleistet. Es zeigte sich, dass ganze Änderungsvorschläge von großen Unternehmen wie Amazon und Ebay für das neue Gesetz eins zu eins übernommen wurden (hier). Solche Erfolge lassen sich die US-Konzerne viel kosten. Und in den EU-Parlamentarieren finden sie willige Helfer für ihre Anliegen.

EU-Abgeordnete gründeten Lobbyismus-Stiftung

Die unappetitliche Sache wurde von der Internetseite netzkinder.at aufgedeckt. Sie hat sich die Stiftung European Internet Foundation (EIF) näher angesehen und hat erstaunliche Dinge zu Tage gefördert.
Bei der EIF zahlen Unternehmen jährlich für die Mitgliedschaft einen Beitrag in Höhe von 10.000 Euro. Als Gegenleistung erhalten sie einen exklusiven Zugang zu EU-Abgeordneten. Das ist ganz einfach: Das Geld kommt von den Konzernen, und die Abgeordneten sind gleich selbst Mitglieder der Stiftung. Die Stiftung wird von US-Internet-Giganten wie Amazon, Microsoft, Google, Yahoo, Ebay und Facebook  finanziert.
Interessanter Weise wurde diese Stiftung im Jahr 2000 selbst von den EU-Abgeordneten Erika Mann (nun nach erfolgreicher Einflussnahme auf die Gesetzgebung Lobbyistin für Facebook), James Elles (weiterhin EU-Abgeordneter) und Elly Ploj-van Gorsel (jetzt bei der PR-Firma Blueprint Partners und Transatlantikerin) gegründet. Der britische EU-Abgeordnete Malcolm Harbour ist Vize-Vorsitzender der Stiftung. Er war einer der Abgeordneten, die Unternehmens-Vorschläge zur EU-Datenschutzreform nahezu unverändert einreichte. Die Stiftung selbst ist nicht einmal im freiwilligen Lobby-Transparenz-Register der EU angemeldet.
Besonders interessant: Der Grünen-Vordenker und Rudi-Dutschke-Freund Daniel Cohn-Bendit ist ebenfalls Mitglied im Club jener Abgeordneten, die sich für die Interessen des ehemaligen Klassenfeindes stark machen.
Denn bei der Stiftung handelt es sich um einen knallharten Interessensverband, der sich dorthin orientiert, wo das große Geld mit Beeinflussung und Gesetzgebung zu machen ist.
Als Advisor to the Governors fungiert nämlich ein gewisser Peter Linton. Linton ist im Hauptberuf Senior Advisor bei der amerikanischen PR-Firma Burson Marsteller. Die Firma sieht ihre Hauptaufgabe darin, die Politik von den Segnungen von Facebook & Co. zu überzeugen. Sie beeinflusst also die Gesetze in Brüssel, und berät dann die ahnungslosen Politiker und Staatsbetriebe, wie sie ihre Ziele am besten in den Sozialen Netzwerken pentrieren können.
Ein gutes Geschäftsmodell – und sehr lukrativ.
Und natürlich weiß eine solche Firma, wie sie sich an die Mächtigen heranwanzen kann: Burson Marsteller hat eine kleine Umfrage gestartet, deren überraschendes Ergebnis darin bestand, dass Angela Merkel in Brüssel als die nächste Kommissions-Präsidentin gehandelt wird.
Burson Marsteller ist überall aktiv, kein Auftrag ist ihr zu schwer: Die Firma versucht, dem ukrainischen Diktator Präsidenten Wiktor Janukowytsch ein positives Image zu verpassen – vor allem in seinem Kampf gegen Julia Timoschenko.
Aber auch in Deutschland ist die Firma sehr aktiv: Einer ihrer treuesten Kunden ist die staatliche Deutsche Bahn: Ihr bringt Burson Marsteller bei, wie man Facebook nutzt – womit gleich beiden Seiten gedient ist.
Was den grünen Dany Cohn-Bendit jedoch wirklich hätte stören können: Burson Marsteller hat auch die DB Stuttgart 21 Projekt GmbH beraten. Der Auftrag lautete, für das Milliardengrab zu zu werben, dass “bei der Außendarstellung die Konzernmutter im Hintergrund bleibt“. Eine positive Meldung über die “Außendarstellung” in der notorisch Stuttgart 21-freundlichen Stuttgarter Zeitung verbucht die PR-Agentur natürlich gleich als Erfolg für sich. Die diesbezügliche Fallstudie ist übrigens von der Website der Lobbyisten wieder verschwunden, dank Lobbycontrol kann aber das Dokument hier eingesehen werden.
Der Grüne Cohn-Bendit sitzt also in einem Lobby-Verein, dessen Kurs maßgeblich von Leuten bestimmt wird, die hinter seinem Rücken in Stuttgart PR für umfangreiche Baum-Morde macht. Er vertritt die Interessen des Monopol-Kapitals im Internet und hilft ihnen, ihre Profit-Ziele im Parlament von Europa zu verwirklichen. Daniel Cohn-Bendit als Lobbyist im Dienste von US-Konzernen! Das hätte Rudi Dutschke ganz sicher nicht gefallen.
Ob der Revolutionär Dany für seine Tätigkeit als Lobbyist Geld erhält ist unbekannt. Auf seiner Erklärung für das EU-Parlament findet sich überhaupt kein Hinweis auf irgendwelche Nebentätigkeiten: Man merkt, wie sehr Cohn-Bendit die Transparenz auf die Nerven geht: Alle Felder sind weiß, er hat lediglich als Brotberuf “Journalist/Autor” mit einem Einkommen zwischen 1.001 und 5.000 Euro angegeben (das Dokument findet man hier).

Eva Lichtenberger kritisiert und betreibt Lobbyismus

Die Grünen sind überhaupt sehr flexibel, was das Thema außerparlamentarische Opposition anlangt: Mitglied der Stiftung ist nämlich auch die österreichische EU-Abgeordnete der Grünen, Eva Lichtenberger. Sie hat sich in den vergangenen Wochen mit Blick auf die Datenschutzreform besonders empört über den zunehmenden Lobbyismus in der EU beschwert.
Vermutlich interpretiert Frau Lichtenberger ihre Tätigkeit als Undercover-Aktion.
Doch mit Lichtenberger ist die Liste der EU-Abgeordneten in der Stiftung noch nicht zu Ende. Allein zehn EU-Abgeordnete sind Vize-Vorsitzende der EIF. Der EU-Abgeordnete der CDU, Andreas Schwab, beispielsweise ist auch Mitglied der Stiftung. Das Engagement der deutschen Politiker in der Stiftung ist parteiübergreifend: So sind die SPD-Politikerin Dagmar Roth-Berendt, Daniel Caspary (CDU), Elmar Brok (CDU) und Hans-Gert Pöttering (CDU und von 2007-2009 sogar Parlamentspräsident) Mitglieder der Stiftung – um nur einige deutsche Politiker in der Liste der Mitglieder zu nennen.
Seit der Aufregung um den österreichischen EU-Abgeordneten Strasser, der wegen Bestechlichkeit verurteilt wurde (hier), wurde der Verhaltenskodex des EU-Parlaments überarbeitet. Nun müssen Abgeordnete des Parlaments leitende Funktionen bei Unternehmen und Vereinen angeben. Ob sie dafür bezahlt werden, spielt keine Rolle.
Sicherheitshalber haben lediglich vier der zehn Vize-Vorsitzenden ihre Tätigkeit in der Stiftung in der Erklärung ihrer finanziellen Interessen im EU-Parlament angegeben.

Freitag, 22. März 2013

Madame Merkel & Co und die Diplomatie - Freunde werden diese und jene wohl nicht mehr

Nikolaus Blome heute in der Soap Augstein und Blome - sinngemäß:
Die spinnen wohl(die Zyprer)

= Wie ist das möglich,dass eigentlich erfahrene Medienleute nicht mal
auseinanderhalten können,dass einige wenige Politiker und Banker für
das Finanz-Desaster in Zypern verantwortlich sind ??

Die Antwort hört sich eher so an:
Gerade weil auch ein Nikolaus Blome nicht wirklich ein ernstes Interesse
an bemüht aufrichtigem investigativem Journalismus hat,konnte dieser so weit Karriere machen.

Politiker tun gut daran,sich von Zeit zu Zeit von professionellen
Verhaltensfachleuten über ihr politisches Tun und Handeln unterrichten zu lassen.
Mit herzlichen Grüßen Thomas Karnasch

Donnerstag, 21. März 2013

Auch der stellvertretende Bild- Chefredakteur führt von Deutschen wahrgenommene Arroganz weiter!

Nikolaus Blome bringt die Bedeutung von Krisenland Zypern mit einer
klemmenden Weiche in Pirmasens in Verbindung - bei "Anne Will".

Wenigstens war dessen Rhetorik dennoch anhörbar.
Bei "Augstein & Blome" ist das leider nicht der Fall!

= Vetternwirtschaft Teil I ?
Diese Soap war doch für den Grimme-Preis vorgeschlagen ?
= Was dann Vetternwirtschaft Teil II wäre!
Mit herzlichen Grüßen Thomas Karnasch

Freitag, 15. März 2013

Medien verschweigen aus politischen Gründen Todschlag ??

Der 25 Jahre alte Lackierer Daniel S., der vorgestern Nacht in Bremen Kirchweyhe von einem türkischen Mob ins Koma getreten worden ist, soll heute von seinen lebenserhaltenden Geräten genommen werden. Sein Gehirn ist zerstört, Genesungschancen gibt es nicht mehr.
Bis auf die Regionalausgabe BILD-Bremen und ein, zwei weitere regionale Zeitungen berichtet niemand darüber......

Das war keine dumme Schlägerei unter jungen Männern, das war kein gegenseitiges Sich-Hochschaukeln, das war keine Notwehr ausgegrenzter Migranten gegen brandgefährliche Nazischläger, das war kein Einzelfall.
Das Wort „Zivilcourage“ ist vor diesem Hintergrund zu einem Stück Dreck verkommen – zivilcouragiert gilt, wer sich mit zehntausend anderen Mutigen und einhundert Rechtsanwälten im Rücken in eine Lichterkette gegen unsichtbare Nazis, gegen einen Bahnhof oder gegen ein schlimmes Atomkraftwerk stellt.

Wo sind die betroffenen Politiker?
Hallo Herr Gauck??? Haben Sie ihre Beileidsbekundungen schon vorbereitet?
Wo bleiben die Lichterketten?
Wann ist die Gedenkfeier?
Wann werden die ersten Straßennamen geändert?
Wo ist Mayzek & Co um sich von diesen Türken zu distanzieren?
Warum wird geschwiegen???

Mittwoch, 6. März 2013

Merkel liebt immer mehr die Autokratie: wieder soll EU Vorhaben aus wahltaktischen Gründen auf Weisung Merkels boykottiert werden

Berlin 

versus Brüssel Bundesregierung will EU-Frauenquote kippen

Musste in der kabinettsinternen Diskussion um die EU-weite Frauenquote kapitulieren: Arbeitsministerin Ursula von der Leyen.

(Foto: dapd)
Selbst die abgeschwächte Initiative für eine EU-weite Frauenquote ist Berlin noch zu viel. Deshalb hat das Kanzleramt jetzt nicht nur das pro Quote eingestellte Arbeitsministerium auf Linie gebracht. Nach SZ-Informationen weist die Bundesregierung ihre Vertreter in Brüssel an, die "Ablehnung des Richtlinienvorschlags" aktiv voranzutreiben.
Von Robert Roßmann, Berlin
Die Bundesregierung will nach Informationen der Süddeutschen Zeitung jetzt auch die abgeschwächte Initiative von EU-Justizkommissarin Viviane Reding für eine europäische Frauenquote in Aufsichtsräten stoppen. Ursula von der Leyens Arbeitsministerium hat auf Druck des Kanzleramts einen Vorbehalt gegen diesen Kurs zurückgezogen. Damit gibt es nun eine gemeinsame Haltung des Kabinetts. Die Ständige Vertretung Deutschlands bei der EU wurde daraufhin am Montagabend aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die geplante Richtlinie keine Mehrheit findet.
In der "Weisung" der Bundesregierung, die der SZ vorliegt, heißt es, die Ständige Vertretung solle "ab sofort - auch auf Botschafterebene - gegenüber Partnern für die deutsche Haltung werben". Das "Verhandlungsziel" müsse die "Ablehnung des Richtlinienvorschlags" sein. Dies solle durch die "Bildung einer Sperrminorität" erreicht werden. Die Bundesregierung sei "aus grundsätzlichen Erwägungen" gegen die geplante Richtlinie, da diese das Subsidiaritätsprinzip nicht wahre. Nach Ansicht der Regierung gibt es keine europäische Rechtsgrundlage für die vorgeschlagene Quotenregelung. Dergleichen müsse deshalb national geregelt werden.
In der Weisung werden der Ständigen Vertretung auch Vorschläge für die "Gesprächsführung" gemacht. Es wird darauf hingewiesen, dass "die Festlegung der deutschen Haltung den Partnern in Brüssel bisher noch nicht kommuniziert" worden sei. Der Quote würde auch "eine große Zahl" anderer Mitgliedstaaten "skeptisch bis ablehnend" gegenüberstehen. Daher "sollte nun vorrangiges Ziel sein, gemeinsam mit diesen Mitgliedstaaten eine dauerhafte Sperrminorität im Rat gegen den Vorschlag zu bilden".

Warum von der Leyens Ressort einknickte

Der Entwurf zu der Weisung war vom zuständigen Familienministerium formuliert worden. Im Rahmen der Ressortabstimmung legte das Arbeitsministerium dann seinen Vorbehalt ein. Es hat - anders als das Familienressort - keine Bedenken gegen eine EU-weite Frauenquote.
Nach Informationen der SZ schaltete sich am 27. Februar dann aber das Kanzleramt in den Konflikt ein. Es bat das Arbeitsministerium schriftlich, den Vorbehalt gegen den Weisungsentwurf des Familienministeriums noch am selben Tag zurückzuziehen. Als Frist wurde dafür "heute Nachmittag" genannt. Daraufhin gab von der Leyens Ressort formal klein bei. Auf dieser Grundlage erteilte die Bundesregierung dann die Weisung. Sie ging am Montagabend bei der Ständigen Vertretung in Brüssel ein.
Die EU-Richtlinie soll für alle börsennotierten Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten oder 50 Millionen Euro Jahresumsatz gelten. Sie enthält eine "Zielvorgabe von mindestens 40 Prozent" für das jeweils "unterrepräsentierte Geschlecht" - in der Regel also die Frauen. Die Quote soll bis zum Jahr 2020 erreicht werden. Öffentliche Unternehmen sollen die Quote bereits 2018 erfüllen. Gegen den Widerstand Deutschlands dürfte die Frauenquote in der EU kaum durchsetzbar sein.
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Quelle und Bearbeiter: SZ vom 06.03.2013/jobr
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