Mittwoch, 22. April 2015

Nochmal zum GDL-Streik

Die Forderung nach mehr Lohn scheint indes mehr als berechtigt zu sein.
Dann sollte das aber von Forderungen, die Belange von Bahnbeschäftigten in
anderen Gewerkschaften mit zu übernehmen, getrennt werden!
Scheinbar bringt das die EVG in Zugzwang, jetzt eigenen Streik zu planen.
Das macht den derzeitigen Streik nach meiner Einschätzung eher verfassungs-
widrig.  Die GDL sollte erstmal Arbeitsbedingungen und Lohn für die eigenen
Mitglieder mit der Bahn klären!

Besonders in Italien wird viel gestreikt, sogar noch mehr in Frankreich.
Hat das große Streikaufkommen auch was mit den eher schlechten Bilanzen
im Staatshaushalt zu tun ??
Einen schönen Tag wünscht Thomas Karnasch

Was will die GDL?

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) stellt zwei zentrale Forderungen. Erstens will sie die Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder verbessern. Das sind vor allem Lokführer. Die GDL will sich aber vermehrt als Gewerkschaft für alle Berufsgruppen innerhalb der Bahn AG positionieren. Sie verlangt also auch zum Beispiel für Zugbegleiter fünf Prozent mehr Geld, eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche und eine Begrenzung der Überstunden.
Die zweite Forderung betrifft nur eine Untergruppe aller Beschäftigten bei der Bahn: die Lokführer. Die gibt es in zwei Ausführungen: Lokführer, die Züge unterwegs steuern, und diejenigen, die auf den Bahnhöfen rangieren. Letzte heißen Lokrangierführer. Sie bekommen weniger Gehalt und haben ungünstigere Arbeitszeitregelungen als Lokführer. Das will die GDL ändern.

Warum eskalierten die Verhandlungen?

Der Knackpunkt war am Freitag die Rolle der Lokrangierführer. Die GDL möchte auf keinen Fall, dass für sie andere Regeln gelten als für die Lokführer. Ein Lokrangierführer sei kein "billiger Jakob", sagt GDL-Chef Weselsky. "Dieselbe DB, die sich als Saubermann für einheitliche Beschäftigungsbedingungen präsentiert, will die unternehmensinterne Lohndrückerei fortsetzen."
Die Bahn hat für den geplanten Ausstand kein Verständnis. "Da denkst du, du sitzt im falschen Film", sagt Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber. Die GDL hätte ihr gewünschtes Zwischenergebnis in den Verhandlungen in nahezu allen Punkten haben können, so die Bahn.
Die GDL hat in dem seit zehn Monaten schwelenden Tarifstreit bereits sechs Mal zu einem Ausstand aufgerufen - zuletzt Anfang November.

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