Samstag, 15. November 2014

Georg Mascolo zeigt sich vor laufender Fernsehkamera nach Kritik an 15 Minuten Reportage von gestern

Der Titel der Kurz-Reportage handelt deutlich aufzeigend von "Terror"ismus!
Und in Reportage wird laufend dieser brandgefährliche islamistische
Terrorismus verharmlost. Durch das bekannte unsägliche Aussprechen der
"IS" Kürzel. Durch die Ausführungen dieses "Quacksalbers" sinngemäß:
Ich hätte nicht gedacht, dass es sowas geben kann, so einen ... ... .

Dabei werden schon Kinder mit Situationen konfrontiert, in denen es z.B.
Streitereien mit Freunden oder mit Klassenkameraden gibt. Und die nicht
selten so enden, dass sich Klassenkameraden nicht selten über Jahre aus
dem Weg gehen - oder sich sogar über längere Zeit ständig streiten, wenn
sie sich begegnen. Und Freundschaften enden nicht selten infolge von
Streitigkeiten.
Was doch auch bedeutet, dass Menschen klare Grenzen haben, dass sie
nicht immer objektiv und rational handeln können. Und auch deshalb ist
es wichtig gegenüber Kriminellen, Verbrechern und erst recht Terroristen
eine gewisse nötige, im Fall der Islamisten doch gebotene Distanz, zu
wahren, damit die eigenen sehr begrenzten geistigen und menschlichen
Möglichkeiten nicht unnötig folgenschwer überansprucht werden!
Aber aufgrund der beispilhaft beschriebenen zu oft zu schwachen Bericht-
erstattung über den islamistischen Terrorismus, insbesondere durch
aussprechen und ausschreiben der "IS"Kürzel, ist eine Überforderung
besonders vieler junger Menschen die logische Konsequenz!

Letztens gab es nach Mitternacht im ZDF sowas wie einen Workshop
über Diskriminierung zu sehen. Sozusagen im Mittelpunkt saßen
blauäugige Mitmenschen und ringsrum zumeist braunäugige
Mitmenschen. Die Organisatoren - hochschulgebidete erfahrene
Fachkräfte - sorgten mehr oder weniger für Orientierungschwierigkeiten,
damit zu Überforderungen und dadurch letztendlich für gereizte Stimmung.
Eine ältere Teilnehmerin sagte für mich was sehr bemerkenswertes -
sinngemäß: ich spreche hier keine Diskriminierung aus, weil ich dann auch
so denke und handle. Womit sie die Oragisatoren nach meiner Meinung in
gewissem Sinne auf dem falschen Fuß erwischte. Die meinten, dass es
doch nur eine Art Workshop sei und sowas hier ruhig ausgesprochen
werden könnte. Ich denke, an der These der älteren Teilnehmerin ist
einiges dran!
Ein schönes Wochenende wünscht Thomas Karnasch

Freitag, 14. November 2014

ARD & Süddeutsche machen im Grunde beinah gezielt Werbung für islamistischen Terrorismus

Und das auch maßgeblich mit zu verantworten von Ex-Chefredakteur
Mascolo! Schlimmstenfalls haben die den gezeigten Quacksalber auch noch
überredet, dass der die Terrororganisation beinah heiligt?

Interessante Dokumentationen heute über Cyber Angriffe!
Aber wo sind die im Grunde viel wichtigeren Dokumentationen über den
Psycho-Terror durch insbesondere die öffentlich rechtlichen Bezahl-Medien
ARD & ZDF ???
Medien-Terror gibt es doch schon so lange es Medien gibt.
Ein schönes Wochenende wünscht Thomas Karnasch


Fr
14. November
22 00
ARD

Die Bürokratie des Terrors

Innenansichten des Islamischen Staats
Sondersendung: Die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) hat bereits weitgehende staatliche Strukturen errichtet
HDTV Stereo Untertitel
NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung werteten geheime Dokumente aus. Innerhalb der Terrororganisation soll es z. B. Sozialleistungen wie Krankenversicherung oder Heiratsbeihilfen geben, ebenso wie Unterstützungszahlungen für Familien getöteter Kämpfer. Die ausgewerteten Dokumente stammen vor allem aus dem Irak und zeigen, wie professionell die Organisation strukturiert ist - vom Länderfinanzausgleich bis zum Waffenkauf. Dazu belegen sie, dass der "Islamische Staat" sich selbst tatsächlich als Staat begreift und entsprechend handelt.

> 22.15 | 15 Min. | 50-627
(VPS 21:59) 400-358-714
D 2014; R: Volkmar Kabisch; Georg Mascolo; Amir Musawy

Montag, 10. November 2014

Über die Geschichte der "Tagesschau" - und wie Jens Riewa tatsächlich von seinem Sex mit Schlagersängerin Michelle schwärmte?

TV-NACHRICHTEN

Das deutsche Hochamt

Von Brinkbäumer, Klaus
Als vor 50 Jahren vier Pioniere aus einem Hamburger Bunker die erste "Tagesschau" ins Land funkten, waren vor allem bunte Meldungen gefragt. Heute ist alles politisch, und die Nachrichtenfabrik ARD-aktuell sendet rund um die Uhr. Von Klaus Brinkbäumer
Der Satz, dass früher alles besser war, ist ein schöner Satz, aber gelogen, und wenn es um die "Tagesschau" geht, muss es um die Wahrheit gehen. Die Wahrheit lautet: Die Leute von der "Tagesschau" waren schon früher so.
So exhibitionistisch wie heute Eva Herman, die ihre Scheidungen mit dem Publikum teilt ("Das war der Gatte, den ich hatte"), ebenso den Ärger mit einstigen Kolleginnen ("Susan Stahnke sagt immer die Wahrheit - wenn sie die Nachrichten spricht") und auch ihre Erfahrungen in der Horizontalen. "Wir waren bis weit nach Mitternacht draußen an der Elbe ... Irgendwann lagen wir uns in den Armen", berichtet ihr Lebensabschnittsbegleiter.
Oder so eitel wie heute Jan Hofer. "Ich trage Slips von Armani - schwarze mit Glanz." Das sagt Jan Hofer zu "Bild".
Oder so plump wie Jens Riewa. Der sagt zu "Bild", die Schlagersängerin Michelle sei "eine Granate im Bett", was zum besten Sex seines Lebens geführt habe.
Nein, früher war gar nichts besser, nicht einmal bei der "Tagesschau". Man hat es nur verdrängt. Früher zog Dagmar Berghoff gegen jenen Visagisten vor Gericht, der ihre Lippen korrigiert hatte, und kündigte ihrer Freundin ebendiese Freundschaft, weil die Freundin nicht für Dagmar Berghoff aussagen wollte. Es stand in "Bild".
Früher sang der von Natur aus "schöne Lothar" ("Bild"), Lothar Dombrowski, ein Chanson in der "Zwischenmahlzeit", und die Zuschauerin Else Kriegeskorte aus Essen schrieb, dass "auch eine verwöhnte Frau seinem Charme" erliege. Dombrowskis Kollege Wilhelm "Stotter-Stöck" sagte "Bild": "Der Dombrowski macht mit solchen Mätzchen doch nur das Image der ''Tagesschau'' kaputt." Stotter-Stöck verschwand, da er, der Name sagt es, Probleme mit seinen Texten hatte, erst ins Off und dann in die Frührente.
Manches war sogar gruseliger früher, denn verglichen mit Karl-Heinz Köpcke formuliert Jens Riewa sensibel und zart.
Köpckes Roman "Bei Einbruch der Dämmerung" erschien 1974, und hierher passen leider nur Auszüge: "Beinahe von selbst platzten die Knöpfe auf ... Zwei üppige Brüste machten paradoxerweise Männchen." Und, zwangsläufig: "Er sah die weißen, engen Jeans von den Gazellenbeinen unter seinen Händen abplatzen wie überhitzte Haut von Wurst ... ja, das war ... die orgiastische perfekte Kür, Weltmeisterschaft des Geschlechts auf der Nahtstelle des menschlichen Seins und noch mehr, denn hinter dem Rasseln ihrer beiden Lungen hörte er ein übersinnliches Keuchen, und er erschauderte."
Der heilige Köpcke!
Die Leute von der "Tagesschau" waren also immer schon größenwahnsinnig, nicht alle, aber einige ihrer Stars. Und vermutlich wurden die deshalb größenwahnsinnig, weil es im deutschen Fernsehen nichts gibt, was so groß ist wie die "Tagesschau".
So ernst und so wichtig.
So verlässlich, dass die Eltern der kleinen Anne Will in den siebziger Jahren ihre Wohnzimmeruhr nach dem Gong aus dem Fernsehapparat stellten.
So wahrhaftig, dass Susanne Daubner vor 1989 heimlich einschaltete, weil die "Aktuelle Kamera" die Ostdeutschen nun mal belog.
So amtlich, dass die Welt untergehen könnte; dann würde Susanne Daubner sagen: "Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der ''Tagesschau''. Guten Abend, meine Damen und Herren, heute ist die Welt untergegangen."
Es begann am 26. Dezember 1952, und seit 50 Jahren beginnt um acht der deutsche Abend: Vor dem Gong müssen die Teller in der Spülmaschine sein, nach dem Wetter müssen die Kinder ins Bett. So eingebrannt ins Leben des Landes ist die "Tagesschau", dass Abend für Abend zehn Millionen Menschen zugucken und erfahren, dass die Welt schlecht ist und traurig, aber heute so verständlich wie gestern, immer sortiert nämlich in zehn Minuten Film und fünf Minuten Wort, fehlerfrei verlesen vom Blatt.
Es ist Dienstagmorgen, 10.30 Uhr, in Haus 18 auf dem Gelände des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in Hamburg-Lokstedt, einem sandsteinfarbenen Rechteck mit einem Innenhof mit Efeu und ein paar Bänken. Um diesen Innenhof herum liegen das Studio und die Schneideräume und das Bildarchiv und die Büros der Chefredaktion und vor allem die drei großen Redaktionsräume, die auf "Tagesschau"-Deutsch Newsrooms eins, zwei und drei heißen und in denen diese bis zu 21 Sendungen pro Tag entstehen, die das Raumschiff ARD-aktuell produziert.
Die "Tagesschau" begann mit vier Leuten. 50 Jahre später ist ARD-aktuell eine Nachrichtenfabrik mit 240 Malochern, die im Schichtdienst "schrubben" (Anne Will). Zehn von denen sitzen jetzt im Konferenzraum im ersten Stock und ordnen den Tag.
"Die Rücktrittsdrohung vom Kanzler", sagt Inlands-Planer Kai Wessel, "das Treffen von Clement und Hundt, die Flutorden." "Eine Ordensflut", scherzt einer. Dann ist Claudia Bartels dran, Planerin Ausland. "Ja, das Ausland", sagt sie, denn das sagt sie immer, und dann: "Jimmy Carter, US-Präsident, ehemaliger, und Erdnuss-Farmer, bekommt den Friedensnobelpreis."
Listen werden gereicht, die "TS-Themen" für die "Tagesschau", die "TT-Themen" für die "Tagesthemen". Es gibt viele Konferenzen und noch viel mehr Listen, und auf den Listen stehen die "NIFs", Nachrichten im Film, und die Namen der Korrespondenten und vor allem die Namen der Sender, die ARD-aktuell heute beliefern.
Man kann nicht behaupten, dass die Nachrichtenfabrik ein schlichtes Gebilde sei, was zum Beispiel daran liegt, dass die Landessender, von denen das Geld stammt, seit Jahrzehnten ihre Feindschaften pflegen. Wer darf heute den Kommentar für die "Tagesthemen" sprechen? Diese Frage reicht, und die Menschen von ARD-aktuell schauen zur Decke. Heikel, das. Eine Vorwitzige hat über die Tische der Planer Wessel und Bartels ein Schild mit der Aufschrift "Beratung" gehängt, und was zum Einwohnermeldeamt fehlt, sind nur die Nummern für die Wartenden.
Das ist die Schwäche von ARD-aktuell. "Handreichungen für den Krisenfall" pappen an einer Säule, denn dass im Krisenfall "ereignis- und nicht sendungsbezogen" zu reagieren sei, müssen die Journalisten der Firma durchaus betonen.
Als Angela Merkel kurz vor 17 Uhr ihre Kanzlerkandidatur zurückzog, war das ZDF live dabei; ARD-aktuell konnte nicht senden, weil niemand im Sendergeflecht die Werbung unterbrechen mochte. Oder der 11. September, was für ein Desaster! Alle sendeten, sogar N-tv, nur im Ersten zogen Elefanten durch die Savanne. "Da kann man jahrelang gut sein, das zählt dann erst mal nicht mehr, wenn man so etwas vermasselt", sagt Anne Will.
Legende ist hier der Tag, an dem Manfred Kanther zurücktrat, leider um kurz vor halb elf - die "Tagesthemen" sendeten ein paar Minuten später einen Kommentar, in dem ARD-Koordinator Hartmann von der Tann ganz und gar gnadenlos Manfred Kanthers Rücktritt forderte. Sie sendeten deshalb, weil niemand den Kommentator erreichen konnte. Für die Entscheidung, den Quatsch zu kippen, hätte es seine Genehmigung gebraucht.
Andererseits, sie arbeiten daran. In Erfurt waren sie die Ersten, und auch als die USA die ersten Bomben über Afghanistan fallen ließen, lagen sie vorn. Sie haben ja eine Revolution herbeigeführt, auch wenn die natürlich "Große Strukturreform" heißen musste. Seit der Revolution arbeiten die Menschen von "Film" und "Wort" und "Planung" nicht mehr gegeneinander, sondern in Teams. Diese Teams sind die Stärke von ARD-aktuell. "Die Stärke liegt in der Leistungsfähigkeit des Apparats", sagt Anne Will, "es ist faszinierend zu sehen, was geschieht, wenn dieses große, schwere Monster einmal in Fahrt kommt."
Es ist 11.30 Uhr, "Tagesthemen"-Konferenz. Will trägt ei-
nen braunen Pulli, lehnt die Knie gegen den Tisch, trinkt Milchkaffee und klagt über gestern. Der Berliner Korrespondent Armin-Paul Hampel habe seinen Beitrag falsch gebaut, na ja, "er kann trotzdem noch mein Freund sein", sagt Will.
Und sonst so? "Die Quote, ach ja: 18 Prozent."
Und was haben wir heute? Schröders Rücktrittsdrohung, Carters Nobelpreis, das sind Selbstgänger. Ein Gespräch mit Wolfgang Clement wäre gut, die Anfrage ist raus. Und Michael Kunzes Broadway-Premiere wird schöne Bilder bringen. "''Titanic'' machen wir nicht, aber jetzt diese Scheiße", sagt der Chef vom Dienst. "Was ist der Broadway schon gegen die Neue Flora in Hamburg", spotten die anderen.
Und dann lassen sie sich wieder auf ihren Planstellen nieder. Neun Fernseher laufen bei Nicole Koenecke, Chefin vom Dienst, dazu die Online-Dienste, und die Zeitungen liegen rum. Koenecke, bekennender "News-Junkie", ernährt sich von Kaffee und Zigaretten und ist seit 15 Jahren dabei; sie darf drinnen rauchen, während die Jungen vor die Tür müssen, wegen des Rauchverbots. "Die Fünf" und "die Acht" bauen sie im Newsroom eins, was "Tagesschau"-Deutsch für die Sendungen um 17 und 20 Uhr ist.
Es ist 15 Uhr, und der Nobelpreis-Film hat Streifen, für die sich die Moderatorin Susanne Holst entschuldigen muss. Um 17 Uhr sagt Susanne Holst "Kackaphonie" und nicht "Kakophonie", aber über so etwas können sie hier ziemlich laut lachen.
"WC-Turnier" hat Dagmar Berghoff mal über ein Tennisturnier gesagt und noch bei den Lottozahlen gekichert.
"Jetzt kann ich meine eigene Schrift nicht mehr lesen", hat Jens Riewa mal gesagt und sehr souverän gelächelt.
"20 000 Briefmarken erhoben sich in die Luft", hat Wilhelm Wieben mal gesagt, als er "Brieftauben" sagen wollte.
Osama Bin Laden habe sich "zu Mord" gemeldet, hat Anne Will mal gesagt.
Nur Susanne Daubner hat sich nicht versprochen, als sie in der Früh um 5.30 Uhr "Guten Morgen" sagte und hinter ihr der Putzmann mit der Baseballmütze mit einem kräftigen "Morgen" zurückgrüßte.
Morgenmagazine gab es nicht, Putzmänner auch nicht, und Frauen am Mikro gab es schon gar nicht, als die "Tagesschau" 1952 auf Sendung ging. "Frauen sind erotische Köder und sexuelle Feger", sagt Horst Jaedicke, 78, "da weiß doch hinterher kein Zuschauer mehr, was eigentlich die Nachricht war."
Jaedicke war dabei, als die erste "Tagesschau" mit dem Müll, den die "Wochenschau" nicht mehr brauchte, in Hamburg-Eppendorf zusammengeschnippelt und dann mit dem Taxi zum Bunker in St. Pauli gefahren wurde, zur Ausstrahlung.
Ach, damals.
Damals kostete jeder Meter "Wochenschau"-Müll zwei Mark und jede Sendung 300. Damals war Jaedicke noch jung und "besoffen von der Aufgabe", und Beiträge aus Berlin waren drei Tage unterwegs, per Post. Damals gab es Sport und Buntes, denn "mit dem Krieg verliert man die Achtung vor der Politik; nur Adenauer ist hin und wieder reingeschwappt", sagt Jaedicke. Es gab damals auch einen Film über sinkende Kaffeepreise, in dem mangels Bildern Redakteur Jaedicke auftrat: In eine mit Sand gefüllte Tasse steckte er nachdenklich einen Löffel, und das illustrierte dann den Luxus starken Kaffees.
Damals stritt die Nation noch darüber, ob der Samstagabend "Sonnabendabend" heißen dürfe. Der Süden siegte.
Von der BBC kam die Idee, dass Nachrichten auch vorgelesen werden können, ohne Filme. Diese Idee klauten die Leute von der "Tagesschau" 1958. Ein Jahr später kam Köpcke. 28 Jahre lang verkündete Karl-Heinz Köpcke, der Buchhalter des Weltgeschehens, seinem Volk, was wichtig war. "Was nicht vorkam, war nicht passiert", sagt Volker Herres, Chefredakteur des NDR, "Köpcke war sachlich, seriös, fast offiziös." Und erst mit der Raschel-Affäre ging es darnieder.
Denn als 1978 die "Tagesthemen" geboren wurden, musste der große Köpcke am Katzentisch hocken und durfte nur ein paar Minuten lang Meldungen vorlesen. Aus Protest habe Köpcke gegähnt und geraschelt, schrieben die Zeitungen, was Wilhelm Wieben noch heute fies findet. "In der Aufregung der ersten Sendung hatte kein Mensch daran gedacht, Karl-Heinz zu sagen, dass er die Sendung ansagen sollte. Es gab keine Raschel-Affäre. Als der Gong kam, sortierte Karl-Heinz ganz einfach noch seine Blätter", sagt Wieben, 67, von Köpcke entdeckter einstiger Sprecher, bei Kaffee und Roth-Händle in seiner Wohnung im Hamburger Norden.
Es gibt heute noch Sprecher und Moderatoren bei ARD-aktuell. Der Unterschied ist, dass Sprecher Meldungen vom Blatt lesen, die von Redakteuren verfasst wurden, während Moderatoren ihre Analysen selber schreiben und dann vom Teleprompter lesen, was so aussieht, als sprächen sie frei. Moderatoren sind cool, Sprecher sind Tradition, und Wilhelm Wieben sagt, das mit dem Teleprompter sei Betrug und das mit dem Blatt wahrhaftig.
Ein Glaubenskrieg ist das, und der ist nicht entschieden; die "Tagesschau" um acht wird gesprochen, die "Tagesthemen" werden moderiert, und nachmittags ist es mal so und mal anders. Sprecher wie Riewa und Herman sind die Stars des Boulevards, weil sie das Hochamt fürs Vaterland halten. Moderatoren wie Ulrich Wickert und Anne Will sind die Stars in den Gängen von ARD-aktuell, weil sie witzig sind und schnell. "Never change a winning team", sagt Volker Herres. ARD eben.
Es ist 18 Uhr, und Anne Will, 36, sitzt an ihrem Schreibtisch. Ernie und Bert flimmern über die Bildschirme, an der Wand hängt eine Aktie von Borussia Dortmund, überall kleben gelbe Zettel. "Kurze Moderation, klare Haltung!" steht auf einem.
Anne Will sagt, sie sei zuerst nicht durch die "Tagesschau" sozialisiert worden, sondern durch "Schweinchen Dick" und "Daktari". Anne Will sagt, sie wollte mal Radioreporterin werden und dort sein, wo etwas passiert, aber dann rief die Chefsekretärin von ARD-aktuell an und hauchte nach einer langen Pause das Wort "Tagesthemen".
"Und nun sitze ich im Studio wie festgeeist, die Füße platt auf dem Boden, und meine Hände sieht man nicht, und alles, was ich mit meinem Körper tun kann, ist, Augenbrauen und Mundwinkel hochzuziehen und mich hin und wieder etwas nach vorn zu lehnen", sagt Anne Will.
Das Schöne daran? "Das Schöne ist, im Informationsparadies zu arbeiten. Die Meinungsführerschaft. Die Themenvielfalt. Ich merke, dass ich immer noch satter im Stoff werde." Anne Will steht auf, öffnet den Kleiderschrank und schaut sich ihre 28 Blazer an. Sie hat noch drei Stunden.
Es ist 19.30 Uhr in der Nachrichtenfabrik in Hamburg-Lokstedt. Langsam gilt es. Im Newsroom eins basteln sie an "der Acht". Die Sprecherin Susanne Daubner liest ihre Texte und streicht die Stellen für die Pausen an. Daubner kommt aus Ost-Berlin, schwamm im Sommer 1989 von Ungarn nach Jugoslawien und durfte 1999 zur "Tagesschau". "Ich hätte nie gewagt, mich hier zu bewerben", sagt sie.
19.40 Uhr. Keiner der Leute hier war heute draußen. Keiner hat irgendetwas recherchiert. Sie suchen Fehler und verwalten die Welt, aber das präzise, und die Welt kommt zu ihnen. Meistens.
"Clement hat abgesagt", sagt einer.
"Wer ist Clement?", fragt ein anderer.
Bert Pflüger, Chef vom Dienst, ist seit 27 Jahren dabei und hat alles erlebt, den Mauerfall mit Hanns-Joachim Friedrichs, Vietnam mit Köpcke, und nun sitzt Pflüger neben dem Kollegen Andreas Werner vor einem Berg aus Bildschirmen und nimmt die Inserts ab, was "Tagesschau"-Deutsch für die einzublendenden Namen und Ortsmarken ist.
Der Fußballtrainer Werner Lorant ist entlassen worden, und wenn jetzt gesendet würde, hieße der Verein "Fenerbance Istambul". 19.42 Uhr. "Ich krieg hier ''n Kollaps", schreit Werner.
19.51 Uhr: "Fenenbance Istanbul", steht auf dem Schirm. 19.52 Uhr: "Fenerbache". "Ich pumpe ja schon wie Olli Kahn", schreit Werner und japst.
19.53 Uhr, endlich: "Fenerbahce." "Alles wendet sich zum Guten", flüstert Werner. Nein, so etwas ist gar nicht lustig: Neulich hatten sie den US-Außenminister Colin Powell zum Verteidigungsminister gemacht, und das merkte vor der Sendung niemand, und darüber konnte nach der Sendung keiner lachen.
Es ist 20 Uhr, "hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der ''Tagesschau''". Die vier Kameras im Studio sind automatisch, und die Wand hinter Susanne Daubner schimmert lila; all die Inserts und das "Tagesschau"-Blau kommen vom Computer. Der erste Satz einer Nachrichtensprecherin heißt: "In der Kontroverse um eine Wiedereinführung der Vermögensteuer bemüht sich die SPD-Spitze darum, die Wogen zu glätten." Die Themen: SPD, Bündnis für Arbeit, Türkei, Irak, Nobelpreis, Ölpest, Fußball, Eiswein, das Wetter. Eine beinahe perfekte Sendung, nur den Namen Lorant hat Susanne Daubner auf der zweiten Silbe betont.
Es ist 22.30 Uhr, "hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den ''Tagesthemen''". Anne Will trägt Rosa und Braun. Der erste Satz einer Moderatorin heißt: "Die Standpauken und Machtworte des Bundeskanzlers häufen sich langsam."
Und das war es. Bei der Flurschelte, der Konferenz danach, sind die Menschen von ARDaktuell sehr stolz. Das ZDF, die einzige Konkurrenz, war lausig heute: Die Krankenkassen liefen im "heute journal", ein altes Thema, und sogar die Irak-Bilder waren von vorgestern. Das Monster aber war in Fahrt, denn ARD-aktuell hatte zu Gerhard Schröders Rücktrittsdrohung Sigmar Gabriels Satz vom Land, das vor der Partei komme, dazu einen launigen Kommentar von Thomas Roth, danach die Bilder vom Broadway und vor allem ein eigenes Thema: Aus einer Pressekonferenz von Amnesty International, dem Tag der Menschenrechte, der Türkei und Carters Nobelpreis hat sich das Monster einen Schwerpunkt gebastelt.
Giganten eben, so muss es sein, bis morgen dann.
Zwei Stunden später verkündet das "Nachtmagazin" von ARD-aktuell, Gerhard Schröder habe wohl gar nicht mit Rücktritt gedroht. Aber wer sieht das "Nachtmagazin"?
* Wilhelm Wieben, Karl-Heinz Köpcke, Dagmar Berghoff, Werner Veigel, Jochen Brauner 1978 im Hamburger NDR-Studio.
DER SPIEGEL 51/2002

Sonntag, 9. November 2014

Macht-Merkel beweist selbst an einem so wichtigen Gedenktag, dass sie nicht gewillt ist, sich mit neuen ...

Erkenntnissen auseinanderzusetzen geschweige denn diese anzunehmen:
Wenn Kinder sich so verhalten, dann bedeutet das doch in der Regel, dass
denen das zu viel ist, das sie sich gegenwärtig nicht damit auseinandersetzen
können. Macht-Merkel will darüber hinaus offenbar ihren CDU/CSU-Anhang
bei der Stange halten, um sie letztendlich weiter vor vollendete Tatsachen
stellen zu können. Würde der CDU/CSU-Anhang anfangen ernsthaft
nachzudenken, dann würde Macht-Merkel alsbald Schwierigkeiten kriegen.
Der Kabarettist Volker Pispers hat es auf den Punkt gebracht - sinngemäß:
Würde besonders der CDU/CSU-Anhang mehr in der Lage sein, sich mit
Politik bemüht zu beschäftigen, sich damit auseinanderzusetzen, dann würde
Merkel hier kein Bein auf die Erde kriegen!

Die Staatsanwaltschaft Gera hat schon auf Strafanzeige wegen Volksverhetzung
reagiert und gibt bekannt, ein Strafverfahren eingeleitet zu haben!
Was einmal mehr belegt, dass insbesondere die Staatsanwaltschaften in
Niedersachsen und Berlin erschreckend korrumpiert sein müssen.

Wochenspiegel von vor 25 Jahren - also dem 09.11.1989:
Die damailige britische Premierministerin Margret Thatcher - sinngemäß:
Der Londoner Finanzplatz ist der freieste der Welt und sie glauben doch nicht
etwa, dass wir den so einem kleinkarierten Regelwerk unterziehen.
Der damalige britische Außenminister How hatte vehement dafür geworben,
dass Großbritannien Regeln bzw. Gesetze der entstehenden Europäischen
Union ernst nehmen müsse. Und Angela Thatcher hat ihn daraufhin
entlassen. Hier ist sowas nicht zuletzt deshalb nicht vorgekommen, weil
besonders die CDU/CSU Ministerriege gar nicht die Klasse dazu hat, in
der Weise für Europa einzutreten.

Macht-Merkel blamiert sich weiter dadurch, dass sie offenbar weder willens
noch in der Lage ist zu realisieren, dass bei ihrem unsensiblen Sprachgebrauch
auch die BRD ein Unrechtstaat ist!
Mehrere Wissenschaftler waren auch nicht auf Drängen von Fernsehleuten
dazu zu bewegen, jetzt noch die DDR als Unrechtstaat zu bezeichnen. So
u.a. am Freitag ab 23 Uhr in der Tag von Constanze Abratzki.

Mittlerweile sollte das gerade in Politikerkreisen eine Binsenweisheit sein:
Wenn wir uns nicht sehr viel mehr bemühen, aus den in der Vergangenheit
gemachten Fehlern zu lernen, dann wird die Zukunft so viel besser nicht
werden können.

Siehe die deutlichen Worte von Michael Gorbatschow zu den gebrochenen
Versprechen der Nato. Und siehe die Worte des US Verteidigungsministers
von vor 25/20 Jahren, der gesagt hat, dass es keine beitrittsfähigen
Kandidaten geben würde. Und siehe die Worte des damaligen deutschen
Verteidigungsministers (Volker Rühe), der meinte, zum Ende des Jahres
würden nicht nur die baltischen Staaten der Nato beitreten!

Die Welt bekommt auch dann eine weitere Chance sich zu verbessern, wenn
das Kapitel Merkel endlich abgeschlossen ist!
Einen schönen Sonntag wünscht Thomas Karnasch