Arte Journal sprach letzte Woche von mittlerweile über 60 verletzten
Journalisten. Unter anderem wurde detailliert über die Verfolgung einer
Jornalistin mit dem Auto berichtet. Das Fenster ihres Autos wurde
eingeschlagen - schwer verletzt wurde sie in ein Krankenhaus eingeliefert.
Münchner Sicherheitskonferenz
Nach den Schilderungen von Vitaly Klitchko gestern Abend über die vom
Janukowitsch Regime ausgehenden Gewalt, erötete sich nicht nur das
Gesicht des auf Podium bei Diskussion anwesenden ukrainischen
Außenministers Leonid Kaschara. Sondern auch das Gesicht des Vertreters
der Duma in Moskau.
Natürlich sollte auch die von radikalen Demonstranten ausgehende Gewalt
nicht unerwähnt bleiben! Aber dennoch scheint sowohl für Leonid Kaschara
als auch für den Vertreter der russischen Duma (Parlament) klar zu sein, dass
die vom Janukowitsch-Regime ausgehende Gewalt als schwerwiegender
einzustufen ist.
Von Regimen gegen das eigene Volk ausgehende Gewalt muss doch in
gewisser Weise als verwerflicher eingestuft werden, da Regime in der Regel
über Polizei und Militär befehligen!
Warum zögert die quasi entlassene ukrainische Regierung noch ??
Warum stellt die quasi entlassene ukrainische Regierung sich nicht gegen Victor
Janukowitsch und damit auf die Seite der Bevölkerung in ihrem Heimatland ??
Was nicht automatisch pro EU und contra Russische Föderation bedeuten muss!
Einen schönen Sonntag, Thomas Karnasch
© picture alliance / dpa
Reporter ohne Grenzen ist bestürzt über
die Gewalt gegen Journalisten bei den Demonstrationen in der
ukrainischen Hauptstadt Kiew. Rund 40 Journalisten und deren Mitarbeiter
wurden in den vergangenen Tagen zum Teil schwer verletzt, darunter ein
Tontechniker der
ARD und Fotografen der Nachrichtenagenturen
Reuters und
AFP.
Die meisten von ihnen waren durch Westen mit der Aufschrift „Presse“
oder entsprechende Namensschilder deutlich als Journalisten erkennbar.
„Wir rufen alle Seiten dazu auf, Gewalt gegen Journalisten zu
unterlassen“, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr in Berlin. „Die
Polizei muss sicherstellen, dass die Medien über die Proteste berichten
können und Angriffe auf Korrespondenten konsequent verfolgt werden.“
Die
massive Gewalt gegen Journalisten ging meist von Polizisten der
Spezialeinheit „Berkut“ aus sowie in einigen Fällen von vermummten
Provokateuren unklarer Identität. Opfer waren vor allem Korrespondenten
ukrainischer und russischer Medien. Sie arbeiteten unter anderem für die
Zeitungen
Ukrainskaja Prawda,
Ukrainski Tischden und
Iswestija, die Nachrichtenagenturen
Unian,
Ria Nowosti und
Itar-Tass und den Fernsehsender
Pjaty Kanal. Die
Journalisten berichten von Angriffen mit Schlagstöcken, Tränengas und
Blendgranaten. Milizionäre hätten gezielt versucht, Fotoapparate und
Kameras zu zerstören. Sowohl die russische Zeitung
Nowaja Gaseta als auch das ukrainische Onlineportal
liga.net veröffentlichten Listen (
hier und
hier) der Fälle von Gewalt gegen Journalisten.
Auch zahlreiche Korrespondenten ausländischer Medien wurden bei
den Zusammenstößen in Kiew verletzt, darunter Fotografen der
Nachrichtenagenturen
Reuters (
Gleb Garanitsch) und
AFP (
Sergej Supinski) und der Tageszeitung
New York Times (
Josef Siwenki) sowie ein Kameramann des Fernsehsenders
Euronews (
Roman Kuprijanow).
ARD-Korrespondentin
Ina Ruck berichtete heute Morgen live aus Kiew, ein Tontechniker des
ARD-Teams sei ebenfalls mit einer Kopfverletzung im Krankenhaus
behandelt worden.
Die Position der Ukraine auf der weltweiten
ROG-Rangliste
der Pressefreiheit hat sich seit dem Amtsantritt von Präsident Viktor
Janukowitsch deutlich verschlechtert: von Platz 89 im Jahr 2009 auf
Platz 126 (2013). Dies liegt auch daran, dass Journalisten immer wieder
mit Gewalt angegriffen und diese Fälle in den seltensten Fällen
aufgeklärt werden.
Pressekontakt:
Ulrike Gruska / Christoph Dreyer
E-Mailwww.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 60 98 95 33-55
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