Kuba: Hurrikan-Hilfe bei Opfern nicht angekommen
Katholischer Pfarrer klagt Korruption des Castro-Regimes an
Santiago de Cuba/Frankfurt am Main (27. Juni 2013) – Der
Großteil der ausländischen Hilfsgüter für die Opfer des verheerenden
Hurrikans Sandy ist nicht bei den Opfern in Kuba angekommen, sondern zu
Regierungsinstitutionen und Militär „umgelenkt“ worden. Das kritisierte
der katholische Pfarrer José Conrado Rodríguez in Santiago de Cuba. Wie
die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet,
handelte es sich bei den Hilfsgütern vor allem um Baumaterialien, doch
nach wie vor seien allein in Santiago de Cuba immer noch rund 100.000
Familien obdachlos.
Im Oktober 2012
forderte der Hurrikan Sandy in Kuba 11 Menschenleben, es entstanden
Schäden in einer Höhe von rund zwei Milliarden US-Dollar. Die Menschen
in Santiago de Cuba sind nach Angabe der IGFM verzweifelt und
frustriert, Baumaterialen seien rar und würden auf dem Schwarzmarkt zu
horrenden Preise gehandelt.
Regierungsinstitutionen in Rekordzeit saniert – 100.000 Familien obdachlos
Pfarrer
José Conrado Rodríguez schreibt in einem offenen Brief an die
Kommunistische Partei vom 16. Juni: “Bestürzt mussten wir feststellen,
dass die Regierungseinrichtungen in Rekordzeit saniert waren, während
die Hurrikan-Opfer weiterhin kein Dach über dem Kopf haben.” Er
kritisiert, dass die katholische Kirche Kubas gegenüber der Regierung
nicht kritisch und selbstbewusst genug sei. “Diesen Brief hätte
eigentlich jemand mit mehr Verantwortung schreiben müssen”, so José
Conrado Rodríguez, dessen Pfarrei wegen der schweren Schäden
vorübergehend geschlossen werden musste.
November 2012: Pastoren mit Hilfsgütern festgenommen
IGFM-Vorstandssprecher
Martin Lessenthin kritisiert die Korruption des Castro-Regimes aufs
Schärfste und erinnert in diesem Kontext daran, dass im November 2012
zwölf Mitglieder der Vereinigung “Pastoren für den Wandel” mit
Hilfsgütern für die Hurrikan-Opfer festgenommen wurden. Die Behörden
beschlagnahmten die Hilfsgüter und verkauften sie später zu erhöhten
Preisen weiter. “Wieder einmal hat das Regime von Raúl Castro bewiesen,
dass es das Wohl der Menschen jederzeit dem eigenen Führungsanspruch
unterordnet”, so Lessenthin.
Zur Newsübersicht