Freitag, 1. Juni 2012

Irritierende muslimische Verbände: Gauck löst mit Äußerungen zum Islam Debatte aus

= Diese haben es bis heute versäumt,aufgrund ihrer bedeutenden gesellschaftlichen Stellung überhaupt was zur insgesamt unglaublichen Causa-Wulff über die Lippen zu bringen !!! Für eigentlich doch gläubige Mitmenschen überhaupt eine unglaubliche Verantwortungslosigkeit! Selbiges gilt aber noch umso mehr für den Zentralrat der Juden in Deutschland !!! = offenbar auch weitestgehend Ungläubige ???               Schließlich habe ich diese und jene über die letzten Jahre hinweg mit entsprechenden beweiserbringenden Informationen versorgt !!!                          Mit herzlichen Grüßen Thomas Karnasch

Berlin (dpa) - Bundespräsident Joachim Gauck hat sich von der Einschätzung seines Vorgängers Christian Wulff distanziert, der Islam gehöre zu Deutschland.

"Ich hätte einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland", sagte Gauck in einem am Donnerstag veröffentlichten Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Den Satz von Wulff könne er so nicht übernehmen, "aber seine Intention nehme ich an". Wulff habe die Bürger auffordern wollen, sich der Wirklichkeit zu öffnen. "Und die Wirklichkeit ist, dass in diesem Lande viele Muslime leben."
Wulff löste mit seinen Äußerungen 2010 eine heftige Debatte aus. Etliche führende Politiker aus dem Unions-Lager, insbesondere von der CSU, wollten Wulff bei seiner Einschätzung nicht folgen. Interessanterweise hatte nun jüngst Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) auf dem Kulturfest der staatstreuen türkischen Ditib-Gemeinde in Nürnberg vor etwa 1000 Zuhörern im Festzelt gesagt: "Der Islam ist ein Bestandteil Bayerns." Damit stellte er sich zum Teil gegen bisherige Äußerungen aus der CSU zum Thema Islam.
Gauck erregte nun mit seiner Relativierung der Wulffschen Sichtweise den Ärger muslimischer Verbände und der Türkischen Gemeinde. "Das europäische Abendland steht ganz klar auch auf muslimisch-morgenländischen Beinen. Wer das leugnet, betreibt Geschichtsfälschung", sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, der "Passauer Neuen Presse" (Freitag). Mazyek räumte aber ein, dass in der Gesellschaft ein großer Gesprächsbedarf zu diesem Thema bestehe.
Auch die Türkische Gemeinde in Deutschland reagierte in der Zeitung mit Kritik auf die Äußerungen des Staatsoberhaupts. "Ich empfehle Herrn Gauck einen Blick in die Geschichtsbücher: Der Islam gehört zur Geschichte Europas und Deutschlands", sagte deren Vorsitzender Kenan Kolat. "In den Debatten der Historiker besteht daran überhaupt kein Zweifel."
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Gauck, der evangelischer Theologe ist, sagte in dem "Zeit"-Interview weiter, Ein-Satz-Formulierungen über Zugehörigkeit seien "immer problematisch, erst recht, wenn es um so heikle Dinge geht wie Religion". Er könne daher auch diejenigen verstehen, die fragten: "Wo hat denn der Islam dieses Europa geprägt, hat er die Aufklärung erlebt, gar eine Reformation? ... Ich bin hoch gespannt auf den theologischen Diskurs innerhalb eines europäischen Islam."
Mazyek entgegnete, er freue sich "über die Einladung von Herrn Gauck" zu einer Debatte über den europäischen Islam, seinen geschichtlichen Ursprung und die Aufklärung: "Dafür könnte der Bundespräsident ein guter Moderator und Schirmherr sein." In Deutschland werde "ein neues Wir-Gefühl" benötigt, "was unsere bestehende Vielfalt ausdrücklich bejaht". Vor dem Hintergrund zunehmender Islamophobie seien "solche Signale auch vom Bundespräsidenten äußerst wichtig".
Das Gespräch mit Gauck wurde vor dessen Reise nach Israel und in die Palästinensergebiete geführt, die am Donnerstag zu Ende ging. Der Bundespräsident sagte, der Satz von Kanzlerin Angela Merkel, das Existenzrecht Israels gehöre zur deutschen Staatsräson, "kommt aus dem Herzen meiner Generation". Er sei nicht nur aus einer politischen Vernunft geboren, "sondern aus einer tiefen Zerknirschung. Es ist ein moralischer Appell an uns selber, bei dem ich sehr besorgt bin, ob wir die Größe dieses Anspruchs an uns selbst in politisches Handeln umzusetzen vermögen." Für die nächste Generation könne dieser Appell "womöglich eine Überforderung" bedeuten, sagte Gauck.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Gewalt an Kindern - in jedem Fall eine Tragödie !!

Bundeskriminalamt legt Statistik 2011 vor

Gewalt an Kindern - in jedem Fall eine Tragödie

Jede Woche kommen in Deutschland durchschnittlich drei Kinder durch Gewalt oder Vernachlässigung ums Leben. Im vergangenen Jahr starben auf diese Weise 146 Kinder unter 14 Jahren. 114 der getöteten Kinder waren jünger als sechs Jahre. Das sagte der Chef des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2011 auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Kinderhilfe und Experten.
Jörg Ziercke (Foto: dapd) Großansicht des Bildes BKA-Chef Ziercke bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2011 in Berlin Diese Zahl sei zwar im Vergleich zu 2010 - damals waren es 183 getötete Kinder - um ein Fünftel gesunken. Ziercke mahnte aber: "Jeder einzelne Fall, jedes betroffene Kind ist eines zu viel. Jeder Fall von Gewalt an Kindern ist eine Tragödie."
Seit 2002 wurden insgesamt 1935 Kinder vorsätzlich oder fahrlässig getötet. "Das heißt, im Durchschnitt kamen in Deutschland jährlich knapp 200 Kinder gewaltsam ums Leben", sagte der BKA-Präsident weiter.
Zudem verzeichnet die Statistik für das vergangene Jahr 72 Kinder unter 14 Jahren, die Opfer eines versuchten Mordes oder versuchten Totschlags wurden - das sind rund ein Viertel mehr als im Jahr davor.


Weniger Misshandlungen - mehr sexueller Missbrauch

Die Zahl der körperlichen Misshandlung von Kindern ging im Vergleich zu 2010 um sechs Prozent auf rund 4100 zurück. Im Durchschnitt wurden damit immer noch elf Kinder pro Tag misshandelt.
Der sexuelle Missbrauch von Kindern nahm dagegen um knapp vier Prozent zu. Mehr als 14.000 Kinder seien zum Opfer geworden, sagte Ziercke, was 39 Kinder pro Tag entspreche. Zudem wurden 2011 täglich 17 Fälle im Bereich der Kinderpornografie gezählt. Ziercke machte darauf aufmerksam, dass die Statistik nur angezeigte Taten erfasse, die Dunkelziffer wesentlich größer sei.

Kinderhilfe-Chef schlägt Alarm

Georg Ehrmann (Foto: dapd) Großansicht des Bildes Fordert eine umfassende Reform der Jugendhilfe: Kinderhilfe-Chef Ehrmann Kinderhilfe-Vorsitzender Georg Ehrmann forderte eine grundlegende Reform des staatlichen Kinder- und Jugendhilfesystems. Dieses könne in seiner jetzigen Form nicht als funktionierend beschrieben werden, sagte er. Es gebe keine bundesweit einheitlichen Qualitätsstandards, etwa was die Praxis von Hausbesuchen in Familien angehe.
Eine entsprechende Visite habe es etwa im Fall Kevin nicht gegeben. Der Tod des zweijährigen Jungen aus Bremen hätte womöglich verhindert werden können. Das Kind war 2006 in den Akten seines amtlichen Vormundes als wohlauf geführt worden, doch zu dem Zeitpunk war der Junge bereits tot. Sein drogenabhängiger Ziehvater hatte die Leiche in einen Kühlschrank gesteckt. Die Leiche wies über 20 Knochenbrüche auf.

Lücken in gesetzlichen Vorschriften

Ehrmann bemängelte zudem Lücken bei den gesetzlichen Vorschriften. So sei etwa für ehrenamtliche Mitarbeiter in Sportvereinen die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses nicht vorgeschrieben. Dadurch könnten wegen einschlägiger sexueller Delikte vorbestrafte Männer in die Jugendbetreuung gelangen.
Der Chef der Jugendhilfe mutmaßte, die Politik habe sich offensichtlich daran gewöhnt, dass seit sechs Jahren im Schnitt drei Kinder pro Woche an den Folgen von Misshandlungen sterben würden. Er warnte davor, die Schuld dafür einseitig den Jugendamtsmitarbeitern zu geben. Diese müssten oft mehr als 100 Fälle betreuen und seien damit überfordert.


Zweifel am Betreuungsgeld - gute Noten für Kinderärzte

Massive Zweifel äußerte Ehrmann daran, dass das von der Bundesregierung geplante Betreuungsgeld die Lage in gefährdeten Familien verbessern werde. Wenn diese Zahlung nicht an bestimmte Bedingungen - etwa ein Gewaltverzichtstraining - gekoppelt werde, bezweifle er, dass damit ein Fortschritt verbunden sei.
Gute Ergebnisse habe es dagegen mit Hinweisen von Ärzten bei den vorgeschriebenen Untersuchungen von Kleinkindern gegeben. Dadurch seien Kinder vom Jugendhilfesystem erfasst worden.
Stand: 29.05.2012 15:23 Uhr